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FORMEL 1 SPIELBERG 2019

So stellt sich der gewöhnliche Fan ein Formel-1-Rennen vor: Der Grand Prix von Österreich, der insgesamt 203.000 Zuschauer an die Strecke und bis zu 672.000 Fans vor die heimischen TV-Geräte lockte, war eines der spektakulärsten Rennen der jüngeren Vergangenheit. Der auch Hoffnung auf eine spannendere zweite Hälfte der Saison macht.

Weil:

Der bisherige Saisondominator Mercedes in der Hitze von Spielberg verglühte, sich Probleme mit Kühlung und Aerodynamik einstellten und über die Ränge drei und fünf nicht hinauskam. „Wir haben nur versucht, zu überleben und alles richtig zu kühlen“, erklärte Teamchef Toto Wolff. Diese Probleme gelte es für die anstehenden Europarennen zu beheben, weiß Wolff. Denn auch in Silverstone, Hockenheim, Budapest, Spa oder Monza könnt es noch heiß werden.

Ferrari überreif für den ersten Saisonsieg ist, zum dritten Mal in diesem Jahren wurde ein Erfolg hauchdünn vergeben, zum zweiten Mal nach Bahrain erwischte es Charles Leclerc, in Montreal kostete nur die umstrittene Zeitstrafe für Sebastian Vettel den Sieg. Diese Pechsträhne muss bald enden, auf einen Protest gegen den Sieg von Max Verstappen verzichtete die Scuderia aber, obwohl Teamchef Mattia Binotto von einer „falschen Entscheidung“ sprach: „Auch wenn wir anderer Meinungen sind. Wir akzeptieren diese Entscheidung der Stewards komplett“, so Binotto: „Bravo an Verstappen, er ist fantastisch gefahren, Charles aber auch.“

Die Partnerschaft von Red Bull und Neo-Motorenlieferant Honda , der seit heuer Renault ersetzt, sich prächtig entwickelt. „Es lag das Paket“ analysierte Berater Helmut Marko und zählte ein perfektes Chassis, Reifen, die gehalten haben, die Power des Honda-Motors und Max Verstappen auf. „Ein unglaubliches Feuerwerk von brillanten Manövern“, attestierte Marko dem Niederländer. „Seine Überholmanöver kommen aus dem Nichts, der Gegner weiß gar nicht, was ihm passiert.“ Die Zuversicht Markos ist durch diesen Erfolg enorm gewachsen. „Ich habe vor der Saison fünf Siege versprochen, seitdem haben mich ein paar Leute für verrückt erklärt. Ich glaube immer noch, wir können das schaffen.“

Weil sich im Mittelfeld Teams wie McLaren , A lfa Romeo Haas oder Renault gute Zweikämpfe liefern. 

Text: Roland Korntner

Bilder: Sportmediapics.com/MB