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EISSPEEDWAY INZELL 2019

EISSPEEDWAY INZELL 2019  TAG 1 - Samstag 16.03.19

 

War bereits gestern das Training sehr gut besucht, ging es heute vor ausverkauftem Haus zum Kräftemessen der weltbesten Eisspeedway-Fahrer. Pünktlich nach einer eindrucksvollen Fahrervorstellung ging es für Max Niedermaier zum ersten Mal ans Startband. Schon bei Heat 1 ging Ove Ledström in der ersten Kurve nach hartem Kampf in die Bahnbegrenzung.

 

Glücklicherweise konnte er im Rerun wieder an den Start gehen, in dem dann der in Führung liegende Max Niedermaier stürzte und leider disqualifiziert wurde. Im dritten Anlauf siegte Ove Ledström dann jedoch souverän. In Heat 3, gegen eine russische Übermacht war dann Johann Weber etwas zu weit innen unterwegs und touchierte die innere Begrenzung und konnte gerade noch einen schlimmen Sturz vermeiden.

Dinar Valeev sicherte sich nach mehreren Positionswechseln drei Punkte vor seinen Landsleuten. Ebenfalls siegreich beendete Koltakov seinen ersten Lauf. Beim aufeinander treffen mit Dinar Valeev musste Koltakov jedoch seinen ersten Punkt abgeben. Helmut Weber (blauer Helm) stürzt in seinem ersten Outing Für die erste Sensation und ein tobendes Stadion sorgte Markus Jell, der amtierende deutsche Meister mit einem Sieg in Lauf 4 dem er weitere 2 Punkte in zweiten Auftreten hinzufügte.

 

Im fast deutschen Duell in Lauf 7, Luca Bauer ersetzte hier seinen Vater, konnte der „Eishans” sein Temperament im Zaum halten und fügte die ersten drei Punkte auf sein Konto. Jell überzeugte wieder und blieb vor Luca Bauer. Eishans hat sich nun eingefahren und holt sich erneut drei wichtige Punkte. Koltakov zog auch gegen Ivanov nach einem packenden Kampf den Kürzeren und gab bis hierhin schon zwei wichtige Punkte ab, während Valeev auch in seinem dritten Outing eine reine Weste behielt, wie auch sein Landsmann Ivanov. Johann Weber zeigte erneut sein Können und überholte Max Niedermaier, der vom Start weg in Führung lag in Runde zwei. Koltakov konnte auch seinen vierten Lauf nicht gewinnen da er nie in die Position kam, um an Khomitsevich ranzukommen. Valeev war auch in seinem vierten Outing unbezwingbar. Die größere Überraschung bot Markus Jell, der sich erneut 2 Punkte auf sein Konto schreiben konnte.

 

FIM ICE SPEEDWAY GP - INZELL Im fünften Durchgang ging es weiter wie bisher, Valeev fügt seinen fünften Sieg hinzu und steht auch im Halbfinale ganz oben vor Koltakov. Das zweite Halbfinale gewann Daniil Ivanov vor Khomitsevich was erneut, wie nicht anders zu erwarten, zum russischen Finale führte. Nach einem harten, spannenden Kampf über 4 Runden konnte sich Ivanov vor Khomitsevich, Koltakov und Valeev durchsetzen.

 

Punktestand nach Tag 1: Danil Ivanov: 19; Khomitsevich 18; Koltakov 15; Valeev 18; Weber 12; Stefan Svenson 10; Markus Jell 8; Nicklas Svenson 8; Niedermaier 6; Luca Bauer 5; Ebner 5; Mayerbüchler 4; Ledström 3; Günther Bauer 3; Toloknov 2; Tuinstra 1; Tani 0;

 

WC Final 8 – TAG 2  - Sonntag, 17. März 2019

 

 

Nach einem ereignisreichen, um nicht zu sagen sturzreichen Samstag Grand Prix, erschienen wieder alle Fahrer zur Fahrerbegrüßung. Wie von den Mannen in Inzell gewohnt, wurde der Einzug in typischer bayerischer Art zelebriert. 

 

An der Gesamtführung der russischen Favoriten hat sich nach dem 7. Grand Prix (Samstag) nicht viel geändert. Die ersten vier Piloten sind nur durch 5 Punkte getrennt . Als Führender in den heutigen Grand Prix geht Daniil Ivanov mit 116 Gesamtpunkten vor Dinar Valeev 115, Dimitry Koltakov 112 und Dimitry Khomitsevich mit 111 Punkten. Wenn man nach einem „Schwachpunkt” bei den Russen suchen wollte, betraf es dieses Mal Koltakov, der am Samstagabend nicht mit seiner Startschnelligkeit überzeugen konnte.

 

Die russischen Fahrer beendeten ihren ersten Durchgang wie gewohnt, Khomitsevich, Ivanov und Koltakov mit 3 Punkten. Valeev benötigte 2 Runden um am hervorragend gestarteten Weber vorbeizugehen und sich Platz zwei hinter Koltakov zu sichern. Max Niedermayer konnte in der vorletzten Runde Stefan Svenson überholen und damit 3 Punkte auf sein Konto verbuchen. Günther Bauer konnte nach einem technischen Defekt das Rennen nicht beenden. Markus Jell überzeugte wieder mit einem hervorragenden 2. Platz hinter Ivanov.

 

Im zweiten Durchgang holte Valeev einen ungefährdeten Sieg vor Ove Ledström. Im Duell der Deutschen konnte sich Max Niedermaier locker vor Günther Bauer halten der leider in der letzten Runde stürzte.

Ein erstes Highlight war Lauf 7 als Ivanov und Koltakov vier Runden kämpften und Daniil nur mit wenigen Zentimeter Vorsprung die Ziellinie überquerte. Der Eishans konnte im zweiten Outing Platz zwei hinter Khomitsevich und vor Markus Jell behaupten.

 

Im dritten Durchgang zeigte Weber seine Kämpferqualitäten und überholte nach schlechtem Start die beiden Schweden, Stefan Svensson und Ove Ledström. Im zehnten Lauf war Koltakov viel zu stark für seine Gegner. Lauf 11 war eine sichere Beute für Niclas Svensson, Jell schrieb wieder zwei weitere Punkte auf sein Konto. Wie zu erwarten konnte Max Niedermayer gegen die Top-Russen keinen Punkt ergattern. Khomitsevich, Valeev, Ivanov, so lautete der Zieleinlauf.

 

Zwischenstand nach drei gefahrenen Durchgängen: Khomitsevich 9 Punkte, Koltakov 8, Valeev und Ivanov 7, Weber und Niedermayer 6, Jell 5 Punkte.

 

4. Durchgang:

Ivanov lies nichts anbrennen und siegte vor Ove Ledström, Luca Bauer und Geyer. In Lauf 14 war Valeev nicht zu schlagen und siegte vor Stefan Svensson und Markus Jell. Mayerbichler kam zu Sturz. Weber mit einem guten Start, setzte sich knapp vor Stefan Svensson. Max Niedermaier konnte an den Schweden nicht ganz rankommen und musste sich mit einem Punkt begnügen. Das Russenduell Koltakov gegen Khomitsevich wurde erst im Zieleinlauf entschieden und der amtierende Weltmeister Koltakov sicherte sich 3 wichtige Punkte. 

 

Den letzten Durchgang eröffnete Khomitsevich mit einem weiteren Sieg vor Stefan Svensson. Ebner auf Rang drei vor Marc Geyer. Trotz allen Versuchen konnte Weber Ivanov nicht vom Sieg abhalten. Auch in Heat 19 lies Valeev keinen Zweifel aufkommen, dieses Jahr vielleicht den WM-Titel zu holen und siegte ohne Probleme vor Niclas Svensson. Lauf 20 zeigte nocheinmal wie spannend Eisspeedway sein kann. Obwohl Koltakov mit sicherem Abstand gewann kämpfte Ledström erst kurz vor dem Ziel Markus Jell nieder. Enttäuschend auf dem letzten Platz Max Niedermaier. Leider schafften Max Niedermaier und Markus Jell  mit jeweils 7 Punkten nicht den Aufstieg ins Halbfinale. 

 

Im ersten Halbfinale trafen Koltakov und Valeev auf die schwedischen Jungstars Ledström und Niklas Svensson.

Wie zu erwarten konnte die Schweden nicht mit den Russen mithalten. Die Führung wechselte mehrere Male und zum Schluss hatte Valeev knapp die Nase vor seinem Landsmann.

 

Das zweite Halbfinale war nicht minder spannend. Hier gab es ebenfalls einen harten Schlagabtausch der beiden Russen. Schließlich konnte der erfahrene Khomitsevich seinen jüngeren Landsmann Valeev knapp besiegen. Weber, mit einem schlechten Start, versuchte alles um an den Russen dran zu bleiben, was letztendlich in der äußeren Bahnbegrenzung endete. Somit war das Finale, wie heuer schon üblich, eine Angelegenheit der Topfahrer aus Russland.

 

Khomitsevich innen, daneben Valeev, Koltakov auf der weißen Position und Ivanov ganz außen. Knapp eine Runde konnte sich Khomitsevich in Führung halten bevor Valeev in der Zielkurve vorbeiging. Während Valeev die Führung nicht mehr abgab, bekämpften sich die Russen bis zur Ziellinie aufs äußerste. Letztendlich setzte sich Koltakov knapp vor Ivanov und Khomitsevich. Eine weitere Demonstration der russischen Eisfahrer.

 

Vor der Siegerehrung verkündete Günther Bauer, dass er seine aktive Karriere beendet, und drehte nochmal unter dem Applaus der Zuschauer eine Ehrenrunde in der Max Aicher Arena. Geplant ist ein Abschiedsrennen fürs nächste Jahr am Donnerstag vor dem GP.

 

Manfred Hirsch